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Von der Idee … zum Playcall … zum Touchdown

Wie die ständige Kommunikation zwischen Matt LaFleur & Jordan Love die Offense antreibt

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Woche 6 im Lambeau Field gegen die Cardinals: Die Packers haben First-and-10 an der Mittellinie nach einem 39-Yard-Punt-Return von Keisean Nixon, noch fünf Minuten in Viertel zwei ist zu spielen. Head Coach Matt LaFleur entscheidet: Jetzt ist der Moment gekommen.

Christian Watson steht im Slot rechts, direkt neben Romeo Doubs. Watson läuft die Nahtlinie hoch, täuscht leicht nach außen an wie bei einer tiefen Corner-Route, während Doubs nach innen abbiegt. Doch Watson bleibt vertikal und bricht plötzlich Richtung Torpfosten ab. QB Jordan Love wirft den Ball perfekt – Watson ist komplett frei und fängt den 44-Yard-Touchdown fast im Vorbeigehen. 24:0 Packers, später ein ungefährdeter 34:13-Sieg.

Es sah aus, als hätten Love und Watson das Spiel seit Jahren geübt. Tatsächlich war es das erste Mal, dass sie es so liefen – der Spielzug war erst wenige Wochen zuvor in den Gameplan aufgenommen worden.

Ein Beispiel für die ständige Kommunikation zwischen LaFleur und Love: nicht nur jede Woche, sondern fast täglich. Natürlich sind mehr Leute beteiligt, aber die beiden stehen an vorderster Front, um solche Ideen umzusetzen.

"Das war großartige Zusammenarbeit – er brachte das Design schon Wochen vorher ein, und wir sahen eine Defense, gegen die es passte", sagte LaFleur.

Love hatte die Idee während der Gameplan-Vorbereitung geäußert. Montags und dienstags, wenn die Coaches stundenlang Film analysieren, macht auch Love seine Hausaufgaben. Er schaut sich Defenses an, notiert Konzepte, die er für passend hält, und schickt sie LaFleur per Nachricht – meist mit den Playbook-Nummern.

LaFleur baut nicht alles automatisch ein, aber er hört zu. Mittwochs, wenn der Gameplan vorgestellt wird, erklärt er Love, was übernommen wurde und was nicht.

"Matts Ding ist, er will es auf Tape sehen, denselben Look wie ich", sagte Love. "Wenn du eine Idee hast, hört er zu. Er sagt nicht einfach: 'Nee, geht nicht.' Wir sprechen drüber und sehen, ob es funktioniert."

Wenn nicht, erklärt LaFleur warum: "Manchmal haben wir den Spielzug schon drin. Oder ich sage, nein, machen wir nicht, und hier ist der Grund."

Im beschriebenen Fall basierte Loves Idee auf einer kleinen Abwandlung einer Standard-Route. LaFleur gefiel das – ab Woche 4 wurde es geübt. Feedback nach den Trainings half, das Konzept zu verfeinern.

"Es ist entscheidend, in ständigem Austausch mit dem QB zu bleiben", sagte LaFleur. "Außer dem Center ist er der Einzige, der bei jedem Play den Ball berührt. Vor allem im Passspiel: Wenn er sich mit einem Spielzug nicht wohlfühlt, sinken die Erfolgschancen drastisch."

Am Ende der Woche geht LaFleur mit Love das "Call Sheet" durch. Love markiert, was er mag, und sortiert aus, was er nicht mag. Die Favoriten werden oft zu den "Openers", also zu den frühen Plays in verschiedenen Situationen.

"Nach den Trainings weiß man, ob es sich richtig anfühlt", erklärte Love. "Wenn nicht, sprechen wir darüber, Plays zu streichen."

Über Loves erste Saison als Starter sagt LaFleur: "Damals mussten wir uns beide erst finden. Jetzt wissen wir viel besser, was wir erreichen wollen und warum wir etwas callen."

Manchmal bittet LaFleur Love, ihm zu vertrauen – so wie 2022, als Love im Primetime-Spiel in Philadelphia für den verletzten Rodgers einsprang. LaFleur callte ein Konzept, das Love kaum geübt hatte – zweimal erfolgreich. Das legte die Basis ihres Vertrauens.

Heute läuft es in beide Richtungen. Selbst Loves Idee, die in Woche 4 nicht griff, führte in Woche 6 zum Touchdown. "Wir sahen auf dem Tablet, dass der Verteidiger zu weit außen stand", erzählte LaFleur. "Also sagten wir: Post-Route, er ist frei." Gesagt, getan – Boom, Touchdown.

Auch im Spiel geht der Austausch weiter: LaFleur nennt über Funk zwei Optionen, Love signalisiert die, die er bevorzugt.

"Je mehr du als Quarterback die Offense verstehst und weißt, warum wir etwas callen, desto mehr fühlst du das Spiel", sagte Love. "Dann kannst du anfangen vorherzusagen, was wir callen könnten. Dieses Mitreden, im Training wie im Spiel, ist extrem wichtig."

Das Ziel: eine erfolgreiche, langlebige Zusammenarbeit.

"Wir haben jetzt schon eine gute Verbindung", sagte Love. "Aber sie kann noch wachsen. Ich glaube, wir haben etwas Besonderes – und es wird immer stärker werden."

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