Aaron Banks ist in erster Linie Footballspieler – kein Vertragsverhandler.
Nach einer starken vierten Saison bei den San Francisco 49ers nutzte der 1,96 Meter große und 147 Kilo schwere Guard die Offseason, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Um seinen nächsten Karriereschritt kümmerte sich sein Management.
Als im März das Verhandlungsfenster der NFL öffnete, bekam Banks schließlich den entscheidenden Anruf von seinem Agenten Kyle McCarthy – inklusive kleiner Andeutung.
"Er meinte nur: 'Hey, gute Nachrichten. Denk an Käse.' Da wusste ich sofort: Das klingt nach Green Bay. Deal erledigt", erzählte Banks lachend.
Und tatsächlich: Für Banks bedeutete das den Wechsel zu den Packers – einem Team, das er schon seit seinem Draft 2021 aus der Ferne verfolgt hatte.
In San Francisco entwickelte sich der ehemalige Zweitrundenpick schnell zum Stammspieler. Mit 2588 Offensiv-Snaps erarbeitete er sich den Ruf als kraftvoller Guard, der nicht nur Defensive Linemen verschiebt, sondern auch schnell in die zweite Verteidigungslinie kommt.
Die Packers, die ihre O-Line verstärken wollten, sahen in dem 27-Jährigen genau den richtigen Baustein für ihre laufstarke Offense mit Neuzugang Josh Jacobs. Um Platz für Banks zu schaffen, rückt Pro Bowler Elgton Jenkins auf die Center-Position, während Banks den Platz daneben als Left Guard einnimmt.
"Er ist ein gewaltiger Kerl und hat viel Erfahrung", sagte Head Coach Matt LaFleur. "Das System, aus dem er kommt, ist unserem sehr ähnlich. Wir wissen, was er leisten kann – und er gibt uns zusätzliche Flexibilität für den Rest der Line."
In San Francisco blockte Banks zuletzt für Christian McCaffrey, der 2023 zum Offensive Player of the Year gekürt wurde. Zweimal stand er mit den 49ers im NFC Championship Game, ehe sie Anfang 2024 den Super Bowl in der Overtime mit 25-22 knapp gegen die Kansas City Chiefs verloren.
Genau dieser unvollendete Traum treibt Banks weiter an – und er spürt denselben Hunger auch bei den Packers.
"Dieses Team ist jung, talentiert und jedes Jahr in den Playoffs", sagt er. "Die Jungs entwickeln sich ständig weiter. Ich glaube, wir sind ganz nah dran. Wir haben alles, was man braucht – nicht nur, um den Super Bowl zu erreichen, sondern auch, um ihn zu gewinnen."
Verbindungen nach Green Bay hatte Banks bisher kaum – abgesehen von Athletiktrainer Aaron Hill, der früher in San Francisco arbeitete, und O-Line-Coach Luke Butkus, der unter Banks' College-Coach tätig war. Doch der Ruf der Packers-Line spricht für sich: Sie ließ vergangene Saison ligaweit die zweitwenigsten Sacks (22) zu und gehörte im Laufspiel zur Top 5.
"Hier gibt es viele Spieler, die wie Schweizer Taschenmesser sind", schwärmt Banks. "Groß, beweglich, variabel. Wir können außen rauskommen, Linebacker jagen, Doppelblocks setzen – alles, was man braucht."
Dass mit einem gut dotierten Vertrag hohe Erwartungen einhergehen, ist Banks gewohnt. Schon am College musste er in die Fußstapfen von All-Pro Guard Quenton Nelson treten, in San Francisco ersetzte er Pro-Bowler Laken Tomlinson.
Privat eher ruhig, genießt Banks die Zeit mit seinen neuen Teamkollegen. Sein Ziel ist klar: Green Bay 2025 den nächsten Schritt ermöglichen.
"Das ist eine extrem hungrige, fleißige Mannschaft", sagt er. "Wenn man nur die Videos sieht, ist das eine Sache. Aber wenn man selbst gegen diese Defense spielt, merkt man die Energie, den Zusammenhalt und die Kultur. Genau deshalb freue ich mich so, Teil davon zu sein."





